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Das Imkerjahr - August

Varroabefall im August 2014

Nachdem wir in diesem Jahr einen zu milden Winter hatten, in dessen Folge die Völker fast durchgebrütet hatten, konnte sich die Varroamilbe ungehindert vermehren.

Wer nicht gründlich Drohnenbrut geschnitten hat und seine Völker durch Ablegerbildung vermehrt hat ( Ablegerbilldung gehört zu einem sinnvollen Varroabehandlungskonzept dazu,

da so dem Muttervolk Milben entzogen werden), wird jetzt vor den Scherben seines Handelns stehen!  Völkererluste durch Varroabefall sind immer auf die Nachlässigkeit des Imkers

zurückzuführen. Zum Teil haben wir also jetzt schon total vermilbte Völker, was zu hohen Ausfällen im Herbst und Winter führen wird!

Bei diesen unten abgebildeten Fotos von bereits geschädigten Bienen wo schon Flügeldeformationen vorhanden sind, ist es schon fast zu spät.

Ebenso auf dem rechten Foto ein sehr hoher Befall, mit zum Teil bis zu 5 Milben pro Biene !+

Jetzt im August ist es für eine Kunstschwarmbildung mit totaler Brutentnahme  zu spät. Somit kann nur mit einer gezielten Ameisensäurebehandlung dem Totalverlust der

Bienenvölker entgegengetreten werden. Diese ist mit der Schwammtuchmethode von oben durchzuführen und nach 4 Tagen zu wiederholen.

Wer jetzt nicht handelt, hat bei einem hohen Milbenbefall schon im Herbst seine Bienenvölker verloren und steht vor leeren Beuten!

 

           

 

Varroa - Befallsdiagnose mit der Puderzuckermethode

                                                                                                                                                           

Mit dieser Methode kann jeder schnell und vorallem gut sichtbar, den Befallsgrad mit der Varroamilbe ermitteln. Wirkungsvoll ist diese Methode gut 14 Tage nach der letzten Behandlung.

Was wird benötigt? Ein kleiner Becher mit Deckel (Medizinbecher,der 120ml faßt ), eine Abdeckfolie, 30g feinsten Puderzucker, einen Schüttelbecher, bei dem man den Boden

herausgeschnitten hat und mit einem feinmaschigen Gewebe ( z.B. alter Gitterboden) mit der Heißluftpistole am Rand fixiert. Dazu ein feinmaschiges Sieb (aus der Honigverarbeitung).

Zuerst stößt man eine bienenbesetzte Randwabe (ohne Königin) auf die Abdeckfolie.

Dann wird die Folie gefaltet und man läßt die Bienen durch die gefaltete Folie in den Meßbecher rutschen ( Foto 1 ) und verschließt diesen, sonst fliegen die Bienen heraus.

Als nächstes werden die Bienen nun in den etwas größeren Becker geschüttelt, wieder mit dem Deckel verschließen.

Jetzt Gefäß umdrehen und auf das Gitter den Puderzucker aufstreuen, dieser rieselt nun in das Gefäß direkt auf die Bienen ( Foto 3 ).

Ist der Puderzucker zugegeben wird die Dose vorsichtig gut 1 Minute geschüttelt, um den Puderzucker gleichmäßig über den Bienen zu verteilen.

Dann läßt man das ganze für 3 Minuten stehen. In dieser Zeit lösen sich die Milben von den Bienen und fallen herab (Foto 5 ).

Als letzten Schritt wird der Puderzucker in das Honigsieb geschüttelt und man kann die herabgefallenen Bienen auszählen. Die Bienen nehmen keinen Schaden und werden in das Volk

zurück gegeben.

Diagnose/ Behandlung:

<10 Milben - Volk vorerst in Ordnung      10 - 25 Milben = Behandlung erneut notwendig    über 25 gefallene Milben = Volk ist in Gefahr, sofortige Behandlung notwendig

Der Unterschied zwischen der Puderzuckermethode und dem Einlegen einer Gemüllschublade besteht darin, dass bei der Puderzuckermethode die Milben erfaßt werden die sich im

Volk auf den Bienen aufhalten. Bei der Gemülldiagnose wird der Totenfall der Varroen, entweder vor der Behandlung als natürlicher Milbenfall oder nach einer Behandlung durch die Säure

verendeten Milben erfaßt. Deshalb wird die Methode mit dem Puderzucker erst gut 14 Tage nach der Behandlung durchgeführt. So sieht man nicht den Totenfall sondern die im Volk noch

verbliebenen Milben und auf die kommt es an. Es ist immer wichtig zu wissen, wie stark der Milbendruck im Volk noch ist, danach wird entschieden ob tatsächlich eine weitere Behandlung

mit Ameisensäure ad us.vet notwendig ist.

gefallene Milbe

 

Einfüttern unserer Völker und Ableger

Um die Völker und Ableger erfolgreich durch den Winter zu bringen, ist es nötig sie mit geeignetem Futtersirup einzufüttern.

 Die Fütterung legen wir auf die Abendstunden. Einen Eimer mit Wasser und ein Schwammtuch legen wir bereit, um Sirupspritzer sofort zu entfernen, so wird

einer möglichen Räuberei vorgebeugt. Es wird eine Futterzarge aufgesetzt und als erste Gabe gut 7 Kg Sirup eingefüllt. Sobald  er von den Bienen abgetragen

wurde, wird nachgefüttert bis das nötige Wintergewicht erreicht ist. Zu bedenken ist nur noch, dass die Bienen noch das Angebot des drüsigen

Springkrautes nutzen werden. Ist dann zuviel eingefüttert worden, lagern die Bienen diese Tracht ins Brutbnest ein und dies sollte vermieden werden.

 

Ein-Raum Völker erhalten in etwa 18 Liter Futtersiriup, in zwei Gaben aufgeteilt, um das Brutnest nicht einzuengen. Die letzte Gabe wird im September gegeben,

dann ist die Brut ausgelaufen und die Bienen lagern das Futter zentral ein. Auf diese Weise errreichen wir, dass die Bienen das Brutnest nach vorne und unten ziehen.

Auf diese Weise verlieren sie im Winter nicht den Kontakt zum Futter.

 

 

Zwei-Raum-Völker erhalten mindestens 25 Kg Futtersirup

 

 

Copyright ( © ) 2013 Text und Fotos Bettina Wehmeyer 2013                

 

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